Auslandsdienst: Jugendliche aus Bosnien haben gute Zeit in Limburg

Foto © Malteser/Jürgen Briegel: Auch ein Ausflug nach Limburg stand auf dem Programm für die Jugendlichen aus Vareš, die auf Einladung des Malteser Auslandsdienstes aus Bosnien und Herzegowina im September eine Woche auf Schloss Diez verbrachten.
Foto © Malteser/Jürgen Briegel: Auch ein Ausflug nach Limburg stand auf dem Programm für die Jugendlichen aus Vareš, die auf Einladung des Malteser Auslandsdienstes aus Bosnien und Herzegowina im September eine Woche auf Schloss Diez verbrachten.

„Da war mal was. Krieg im ehemaligen Jugoslawien – lange her“, bringt es Harald Malm von den Maltesern im Rhein-Lahn-Kreis auf den Punkt: Für die breite Öffentlichkeit spielt dieser Krieg heute kaum noch eine Rolle. Der Leiter Auslandsdienst weiß, wovon er redet, denn seit 1991 engagiert sich der Malteser Hilfsdienst auf dem Balkan. Immer wieder reist der ehrenamtliche Helfer mit dem Malteser Auslandsdienst nach Bosnien und Herzegowina, um sich mit eigenen Augen davon zu überzeugen, dass Hilfe und Spenden dort ankommen, wo sie dringend gebraucht werden. Auch ein enger Kontakt zur Malteser Jugend und Mädchen und Jungen aus Bosnien liegt dem Auslandsdienst am Herzen. Im Sommer erst waren 15 Jugendliche und vier Betreuer für eine Woche auf Schloss Diez zu Besuch. Für das kommende Jahr steht dann wieder ein Gegenbesuch an, den die Malteser bereits heute planen.

Andere Kulturen kennenlernen, Vorurteile abbauen

„Wir sind vor allem im ländlich geprägten Vareš aktiv, wo sehr viele Menschen sehr arm sind“, sagt Malm. Die Verbandsgemeinde Vareš liegt rund 50 Kilometer nördlich von Sarajevo, sie ist geprägt von Arbeitslosigkeit. Vor allem für die Kinder und Jugendlichen setzen sich die Auslandsdienste der Malteser Rhein-Lahn und Limburg-Weilburg ein. Auch deshalb, weil ethnische Konflikte noch immer vorhanden sind. Immer wieder laden die Malteser Kinder und Jugendliche aus Bosnien und Herzegowina ein und fahren mit der Malteser Jugend für Jugendfreizeiten nach Vareš. „Wir arbeiten seit über dreißig Jahren eng mit Hilfsorganisationen und Kooperationspartnern vor Ort zusammen“, erklärt Malm. „Wir möchten junge Menschen motivieren, über den eigenen Tellerrand zu schauen und sprichwörtlich andere Blickwinkel kennenzulernen. Und dann ist unser Ziel natürlich auch, dass die jungen Leute einfach mal rauskommen und eine gute Zeit bei uns haben.“

Spenden und Ehrenamt machen es möglich

Angebote für diese muss der Malteser Hilfsdienst aus Spenden finanzieren. „Wir sind den Menschen, die hier bei uns für den interkulturellen Austausch spenden, dankbar“, so Malm. „Denn An- und Abreise, Unterbringung und Verpflegung, das kostet nun mal Geld.“ Auch die Aktivitäten wollen bezahlt werden. In diesem Jahr standen ein Besuch im Frankfurter Zoo und im Freibad am Herthasee, ein Vormittag im Kletterwald Diez und eine Kanutour auf der Lahn auf dem Programm.

Neben Spenden braucht die Hilfsorganisation für Angebote wie diese auch ehrenamtliche Helferinnen und Helfer. Wer ins Ehrenamt beim Auslandsdienst der Malteser hineinschnuppern möchte, kann sich an Harald Malm wenden. Kontakt: Malteser Hilfsdienst e.V., Telefon: 0170-3041146, E-Mail: harald.malm@malteser.org.