Malteser fördern Integration: Deutsch lernen auf vielen Ebenen

Foto: Malteser/Daniela Bungert - Die Integrationsdienste der Malteser sind strukturierte, langfristig angelegte Hilfs- und Unterstützungsangebote generell für Geflüchtete, Schutzsuchende, Menschen mit Migrationshintergrund und Neuzugewanderte – unabhängig von Herkunft und Religion.
Foto: Malteser/Daniela Bungert - Die Integrationsdienste der Malteser sind strukturierte, langfristig angelegte Hilfs- und Unterstützungsangebote generell für Geflüchtete, Schutzsuchende, Menschen mit Migrationshintergrund und Neuzugewanderte – unabhängig von Herkunft und Religion.
Foto: Malteser/Dirk Moll - Die Unterstützungsleistungen werden überwiegend von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern des Malteser Hilfsdienstes erbracht, die gezielt auf diese Aufgabe vorbereitet und bei ihrer Tätigkeit fachlich durch hauptamtlich Mitarbeitende begleitet werden.
Foto: Malteser/Dirk Moll - Die Unterstützungsleistungen werden überwiegend von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern des Malteser Hilfsdienstes erbracht, die gezielt auf diese Aufgabe vorbereitet und bei ihrer Tätigkeit fachlich durch hauptamtlich Mitarbeitende begleitet werden.
Foto: Malteser/Marina Denker - Wie wichtig es ist, die Sprache der Gesellschaft zu sprechen, in der man leben und deren Teil man sein möchte, betonen Experten immer wieder. Auch der gerade veröffentlichte 4. Malteser Migrationsbericht hebt den Stellenwert von Sprachkompetenz hervor.
Foto: Malteser/Marina Denker - Wie wichtig es ist, die Sprache der Gesellschaft zu sprechen, in der man leben und deren Teil man sein möchte, betonen Experten immer wieder. Auch der gerade veröffentlichte 4. Malteser Migrationsbericht hebt den Stellenwert von Sprachkompetenz hervor.
Foto: Malteser/Dirk Moll - Auch die Integrationsdienste der Malteser Standorte im Bistum Limburg – Frankfurt, Limburg, Wetzlar, Wiesbaden – helfen Menschen jeden Alters dabei, sich hier zurecht zu finden.
Foto: Malteser/Dirk Moll - Auch die Integrationsdienste der Malteser Standorte im Bistum Limburg – Frankfurt, Limburg, Wetzlar, Wiesbaden – helfen Menschen jeden Alters dabei, sich hier zurecht zu finden.
Foto: Malteser/Dirk Moll - Ob Deutsch-Treff, Konversationskurs, Sprachcafé, Eins-zu-Eins-Begleitung oder Sprachtreff: Die verschiedenen Integrationsdienste haben je nach Anforderungen vor Ort in den vergangenen Jahren unterschiedliche Angebote für Menschen aufgebaut, die entweder schon lange hier leben oder die neu hierherkommen.
Foto: Malteser/Dirk Moll - Ob Deutsch-Treff, Konversationskurs, Sprachcafé, Eins-zu-Eins-Begleitung oder Sprachtreff: Die verschiedenen Integrationsdienste haben je nach Anforderungen vor Ort in den vergangenen Jahren unterschiedliche Angebote für Menschen aufgebaut, die entweder schon lange hier leben oder die neu hierherkommen.

Wie wichtig es ist, die Sprache der Gesellschaft zu sprechen, in der man leben und deren Teil man sein möchte, betonen Experten immer wieder. Auch der gerade veröffentlichte 4. Malteser Migrationsbericht hebt den Stellenwert von Sprachkompetenz hervor. „Kognitiv-kulturelle Integration ergibt sich aus dem Spracherwerb sowie durch die Entwicklung eines Bewusstseins für die Traditionen und die informellen Regeln der Aufnahmegesellschaft“, heißt es im Bericht. Sprachkenntnisse seien, so der Bericht weiter, „äußerst wichtig für die Integration: Sie sind nötig sowohl für die Alltagsbewältigung und den Aufbau von sozialen Beziehungen als auch für die Erwerbstätigkeit und Bildungsbeteiligung.“ Auch die Integrationsdienste der Malteser Standorte im Bistum Limburg – Frankfurt, Limburg, Wetzlar, Wiesbaden – helfen Menschen jeden Alters dabei, sich hier zurecht zu finden.

„Ob Deutsch-Treff, Konversationskurs, Sprachcafé, Eins-zu-Eins-Begleitung oder Sprachtreff: Unsere verschiedenen Integrationsdienste haben je nach Anforderungen vor Ort in den vergangenen Jahren unterschiedliche Angebote für Menschen aufgebaut, die entweder schon lange hier leben oder die neu hierherkommen“, sagt Lena Petersen, Referentin Soziales Ehrenamt beim Malteser Hilfsdienst im Bistum Limburg. Zu ihren Aufgaben gehört es, die Leitungen der Malteser Integrationsdienste fachlich und administrativ zu beraten und zu unterstützen. Während ihre Kolleginnen und Kollegen in Frankfurt, Limburg und Wetzlar sowie die ehrenamtliche Leitung in Wiesbaden die jeweiligen Integrationsangebote vor Ort verantworten, laufen bei Petersen die Fäden zusammen. Sie unterstützt die einzelnen Standorte unter anderem bei der Beantragung von Fördermitteln, informiert über neue Entwicklungen und Entscheidungen auf politischer Ebene und sorgt dafür, dass ein standortübergreifender Know-how-Transfer stattfinden kann. „Maßnahmen und Projekte, die an einem Standort funktionieren, wollen wir auch an anderen etablieren“, erklärt Petersen. So hätten sich der Konversationskurs in Limburg und der Deutsch-Treff in Frankfurt erfolgreich etabliert, was die Malteser in Wiesbaden zur Einrichtung eines Sprachtreffs motiviert hätte, so die Referentin weiter. „Jeder Standort benennt sein Angebot so, dass es vor Ort gut angenommen werden kann. Und auch nicht jedes Angebot würde an jedem Standort funktionieren: Wir stimmen uns immer mit den Fachstellen der jeweiligen Kommune oder der Stadt ab, welches Angebot wo und wie sinnvoll wäre. So kommt es auch zu unterschiedlichen Bezeichnungen für ähnliche Angebote“, erläutert Petersen, die seit Juli bei den Maltesern im Bistum Limburg an Bord ist.

Systematische und langfristige Hilfe bei Integration

Die Integrationsdienste der Malteser sind strukturierte, langfristig angelegte Hilfs- und Unterstützungsangebote generell für Geflüchtete, Schutzsuchende, Menschen mit Migrationshintergrund und Neuzugewanderte – unabhängig von Herkunft und Religion. Diese Unterstützungsleistungen werden überwiegend von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern des Malteser Hilfsdienstes erbracht, die gezielt auf diese Aufgabe vorbereitet und bei ihrer Tätigkeit fachlich durch hauptamtlich Mitarbeitende begleitet werden. Die Malteser Standorte im Bistum Limburg begleiten etwa 500 Menschen mit ihren Integrationsdiensten. Dabei sind die Bedingungen und Herausforderungen für gelingende Integration an jedem Standort ganz individuell.

Hintergrund:

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Integration in FRANKFURT: „NeuDaheim“ als neues Kurzzeitprogramm im Ballungsgebiet

Bei den Maltesern in Frankfurt, die etwa 130 Menschen mit Integrationsbedarf begleiten, leiten Maren Ebert und Milena Kassner seit Juni 2022 die Integrationsdienste. Beide arbeiten hauptberuflich beim Malteser Hilfsdienst und bringen sowohl eine entsprechende fachliche Qualifikation als auch einschlägige Berufserfahrung mit. Hauptsächlich besteht die Aufgabe der beiden Leiterinnen in der Planung und Steuerung der unterschiedlichen Angebote für Menschen mit Integrationsbedarf: Ankommen und Orientierung in Deutschland steht bei Neuzugewanderten ganz oben auf der Bedarfsliste. Auch Anschluss zu finden und „Frankfurter“ kennenzulernen ist wichtig für die Integration. Das kulturelle Umfeld in Deutschland zu verstehen, den Umgang mit Verträgen und Bürokratie zu lernen, Behörden- und Arzttermine zu bewältigen, die Suche von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen – die Aufgaben sind vielfältig. „Die Herausforderungen sind groß, wenn man aus einem anderen Land und einer anderen Kultur kommt und zum Beispiel wegen Krieg in der Heimat sein Herkunftsland verlassen musste“, sagt Maren Ebert.

Ehrenamtliche für kurzfristige Hilfe dringend gesucht

Viele geflüchtete Menschen leben häufig Jahre lang in Gemeinschaftsunterkünften - und kennen die „Regeln“ des deutschen Wohnungsmarkts nicht. Um Menschen dabei zu unterstützen, gut in der ersten eigenen Wohnung anzukommen, haben die Malteser das Angebot „NeuDaheim“ ins Leben gerufen. „Gerade beim Bezug der ersten eignen Wohnung in Deutschland gibt es viel zu beachten“, meint Milena Kassner. Um geflüchteten Personen den Übergang von der Gemeinschaftsunterkunft in eine eigene Wohnung zu erleichtern, werden diese während der Einzugsphase für sechs bis acht Wochen von speziell geschulten, ehrenamtlichen „Türöffner:innen“ begleitet. Diese unterstützen und befähigen die Mietenden dazu, alle anfallenden Themen, wie Ummeldung, Nachsendeauftrag, Internetanschluss, Möbelsuche, Hausordnung oder Versicherungen im Blick zu haben. Und das funktioniert, so Kassner, wie alle Hilfsmaßnahmen der Malteser „von Mensch zu Mensch“.

FRANKFURT: Kontakt für Interessierte, die das Projekt „NeuDaheim“ der Frankfurter Malteser unterstützen möchten: E-Mail: integrationshilfe-frankfurt@malteser.org, Internet: www.malteser-frankfurt.de, Telefon: 069 94 21 05-59.

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Integration in LIMBURG: Konversationskurs sucht neue Leitung

Bei den Maltesern im Landkreis Limburg-Weilburg, die etwa 65 Menschen mit Integrationsbedarf begleiten, leitet Mohamad Osman die Integrationsdienste. Von Jung bis Alt helfen Osman und sein Team aus Ehrenamtlichen Menschen dabei, gut in der neuen Heimat anzukommen und Fuß zu fassen. „Einmal in der Woche können Schülerinnen und Schüler zu uns zur Hausaufgabenhilfe zu uns in die Frankfurter Straße kommen. Auch einen Konversationskurs bieten wir an“, sagt Osman und erklärt, wie der Konversationskurs die Sprachkompetenz fördert: „Aktives Sprechen der Sprache und Anwenden der Grammatik nimmt die Angst davor, etwas Falsches zu sagen.“ Flüssiges Sprechen auch längerer Beiträge, die Verbesserung der Ausdrucksfähigkeit und die Erweiterung des themenspezifischen Wortschatzes mit Blick auf Themen wie Jobsuche, Beruf, Wohnen, Schule und Ausbildung, Studium, Behörden, Alltag, Freizeit – sprechen im „geschützten Raum“ helfe beim Deutsch-Lernen, so Osman.

Derzeit sucht die Konversationskurs neue Ehrenamtliche, auch eine neue Leitung braucht Osman für dieses Angebot. Er selbst bringt neue Angebote in Limburg-Weilburg in enger Zusammenarbeit mit dem Landkreis und der Stadt auf den Weg, hat aber nicht die Kapazitäten, alle Maßnahmen selbst bis ins Detail zu koordinieren. Außerdem, so betont Osman, verstehe sich der Malteser Hilfsdienst als Ehrenamtsorganisation. „Die Hilfe erfolgt aus der Mitte der Gesellschaft, von Menschen für Menschen, auch Führungsaufgaben übernehmen bei uns ehrenamtlich Engagierte.“ Und auch Menschen, die selbst einen Migrationshintergrund oder Fluchterfahrungen haben, bringen sich nach erfolgreicher Integration bei den Maltesern ein.

LIMBURG: Kontakt für Interessierte, die ehrenamtlich beim Konversationskurs der Limburger Malteser mitarbeiten möchten: E-Mail: mohamad.osman@malteser.org, Internet: www.malteser-limburg.de, Telefon: 0160 94716530.

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Integration im LAHN-DILL-KREIS: „Anlaufstelle Ukrainehilfe“ in WETZLAR

Bei den Maltesern im Lahn-Dill-Kreis, die etwa 250 Menschen mit Integrationsbedarf begleiten, leitet Mohamad Osman die Integrationsdienste. „Krieg, Bedrohung, Verlust von Familie und Besitz, persönliche Verfolgung – es gibt viele Gründe, die Menschen bewegen, ihre Heimat zu verlassen und in Deutschland ein Leben in Frieden zu suchen“, sagt Osman, der vor zwei Jahren in den Ausländerbeirat der Stadt Wetzlar gewählt wurde und dessen stellvertretender Vorsitzender ist. „Unsere ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer unterstützen Geflüchtete und Schutzsuchende dabei, in Wetzlar und Umgebung anzukommen, ihr Leben eigenständig zu führen und ihren Platz in der Gesellschaft zu finden.“ Ob die Suche nach einer geeigneten Schule oder Kinderbetreuung, beim Lernen der deutschen Sprache, Einkauf oder Arztbesuch – wer neu irgendwo ankommt, für den ist jeder Schritt unsicher und ungewohnt. „Auch bei Gesprächen mit Ämtern und Behörden begleiten unsere Ehrenamtlichen, denn wer eine Sprache nicht spricht und die Vorschriften und Gesetze nicht kennt, hat vor allem am Anfang Bedenken, etwas falsch zu machen.“

Weil mit Kriegsausbruch in der Ukraine von dort viele Menschen geflüchtet und schutzsuchend nach Deutschland kommen sind, hat die Stadt in der Stadtbibliothek Wetzlar (Bahnhofstraße 6, 35576 Wetzlar) die „Anlaufstelle Ukrainehilfe“ eingerichtet. Immer donnerstags in der Zeit von 15 bis 17 Uhr können sich dort Schutzsuchende mit ihren Fragen und Herausforderungen an die Ehrenamtlichen des Malteser Hilfsdienstes wenden, der das Projekt organisiert. Gefördert wird die Anlaufstelle durch das Hessische Landesprogramm WIR und koordiniert vom Vielfaltszentrum der Stadt Wetzlar im Koordinationsbüro für Jugend und Soziales.

WETZLAR: Kontakt für Interessierte, die ehrenamtlich beim Integrationsdienst der Malteser im Lahn-Dill-Kreis mitarbeiten möchten: E-Mail: mohamad.osman@malteser.org, Internet: www.malteser-wetzlar.de, Telefon: 0160 94716530.

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Integration in WIESBADEN: Sprachtreff für Schutzsuchende

Bei den Maltesern in Wiesbaden, die etwa 25 Schutzsuchende aus der Ukraine begleiten, engagieren sich Ute Schmidt, Bettina Korallus und Rita Flad für die Integrationsdienste – nicht im Hauptberuf, sondern sie setzen sich ehrenamtlich für Menschen mit Integrationsbedarf ein. Neben der individuellen Begleitung von Geflüchteten (1:1-Patenschaften) haben die ausschließlich ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer des Integrationsdienstes mit dem Sprachtreff ein Gruppenangebot geschaffen, das die Sprachkompetenz fördern will. Jeden Freitag von 16.30 bis 18.00 Uhr treffen sich Menschen, die in Gesprächen und Unterhaltungen zu interessanten und aktuellen Themen ihre Alltagssprache verbessern möchten, im Bonistübchen, dem Veranstaltungsraum der katholische Kirchengemeinde St. Bonifatius. Das Angebot, das von einer Gruppe von etwa 10 Helferinnen und Helfern getragen wird, ist kostenfrei und offen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

„Wie viele Menschen kommen, ob überwiegend Frauen aus der Ukraine oder auch Geflüchtete aus anderen Herkunftsländern, das wissen wir vorab nicht. Und das spielt auch keine Rolle, denn wir machen keinen Frontalunterricht, sondern sitzen in lockerer Runde zusammen und plaudern mal über das Wiesbadener Pfingstturnier oder was gerade im Kino läuft oder wir tauschen auch mal Kochrezepte aus“, sagt Bettina Korallus. „Wir starten meistens mit der Frage, wie es den Teilnehmenden gerade geht, ob jemand etwas Bestimmtes üben möchte oder ob wir frei sprechen wollen“, erläutert Flad. Manchmal kommen Teilnehmende mit Fragen, die sich aus den Deutschkursen ergeben, die Geflüchtete an Sprachschulen machen können. „Umlaute und die Grammatik machen vielen zu schaffen“, sagt Flad. Korallus gibt ein Beispiel: „Eine besondere Frage war, wie man mithilfe des Akronyms FUDOG erkennen kann, welche Präpositionen mit Akkusativ gebraucht werden. Für, um, durch, ohne, gegen, ist die Antwort.“

Man müsse nicht Deutsch im Lehramt studiert haben, um bei den Maltesern mitarbeiten zu können, versichert Ute Schmidt. „Wir haben aus Spendengeldern Sprachschulbücher angeschafft, in denen wir die meisten Antworten finden. Und was nicht in den Büchern steht, findet sich im Internet“, Schmidt lacht und betont, dass ehrenamtlich Interessierte jederzeit willkommen sind, sich den Sprachtreff anzuschauen und dann zu überlegen, ob sie mitarbeiten möchten.

WIESBADEN: Kontakt für Interessierte, die ehrenamtlich beim Integrationsdienst der Malteser in Wiesbaden mitarbeiten möchten: E-Mail: integrationslotsen-wiesbaden@malteser.org, Internet: www.malteser-wiesbaden.de, Telefon: 0611 174-138.