Malteser im Bistum Limburg mit neuem Geschäftsführer

Foto © Malteser: Mit der symbolischen Schlüsselübergabe hat Gregor Goetz-Knoell (links im Bild) die Geschäftsführung des Malteser Hilfsdienst e.V. am 1. Mai 2023 an Michael Raab, seinen bisherigen Stellvertreter, übergeben.
Foto © Malteser: Mit der symbolischen Schlüsselübergabe hat Gregor Goetz-Knoell (links im Bild) die Geschäftsführung des Malteser Hilfsdienst e.V. am 1. Mai 2023 an Michael Raab, seinen bisherigen Stellvertreter, übergeben.

Anfang Mai hat Gregor Goetz-Knoell, der die Geschicke der Malteser in der Diözese Limburg seit 2008 geleitet hatte, die Geschäftsführung des Malteser Hilfsdienst e.V. an Michael Raab, seinen bisherigen Stellvertreter, übergeben. Goetz-Knoells Aufgabenschwerpunkt wird weiterhin die Bezirksgeschäftsführung im Bezirk Rettungsdienst Hessen sein, die er bereits seit 2020 innehat. Gleichzeitig unterstützt Goetz-Knoell nun die Region Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland als stellvertretender Regionalgeschäftsführer. Michael Raab, der das Angebot der Hilfsorganisation als stellvertretender Geschäftsführer in den vergangenen sechs Jahren mitgeprägt hat, weiß, welche Aufgaben nun auf ihn zukommen. Für die ersten 100 Tage in der neuen Position hat sich der 41-Jähre bereits große Ziele gesetzt: „Ich möchte in engem Austausch mit der Diözesanleitung Weichen stellen, dass die Malteser in Haupt- und Ehrenamt noch enger zusammenwachsen. Zudem wollen wir das umfassende Leistungsspektrum, das wir Bedürftigen bieten, in der breiten Öffentlichkeit bekannter machen.“

An elf Standorten für Menschen in Not im Einsatz

Der christlich geprägte Malteser Hilfsdienst e.V. versteht sich als Ehrenamtsorganisation und ist entsprechend der Strukturen der katholischen Kirche in Diözesen gegliedert. Rund 2.500 ehrenamtlich Helfende engagieren sich bei den Maltesern in der Diözese Limburg. Insgesamt elf ehrenamtlich geführte Standorte umfasst Raabs Aufgabengebiet: Bad Homburg, Frankfurt, Lahn-Dill-Kreis/Wetzlar, Landkreis Limburg-Weilburg, Main-Taunus-Kreis/Kelkheim, Rheingau/Kiedrich und Oestrich-Winkel, Rhein-Lahn-Kreis/Diez, Nastätten und Niederneisen, Usingen, Westerwaldkreis/Wallmerod sowie Wiesbaden. „Unser Ziel ist es, die Hilfsangebote der einzelnen Standorte vor Ort zu stärken“, sagt der neue Geschäftsführer. „Das gelingt nur, wenn Haupt- und Ehrenamt eng zusammenarbeiten.“

Ehrenamtliche geben den Takt vor

„Die Malteser verstehen sich als Ehrenamtsorganisation, das heißt, Strategie und Umsetzung liegen in den Händen ehrenamtlich Helfender“, erläutert Raab. „Dienste wie zum Beispiel die Einsatzdiente im Katastrophenschutz, Besuchs- und Begleitungsdienste für Senioren oder Integrationsdienste für Menschen mit Migrationshintergrund und Geflüchtete werden von ehrenamtlichen Führungskräften geleitet und von ehrenamtlichen Helfern umgesetzt.“ Hauptamtliche Mitarbeiter seien im Malteser Hilfsdienst e.V. beispielsweise im Personalwesen, Controlling, Fundraising oder auch in der Notfallvorsorge, Ausbildung und Öffentlichkeitsarbeit tätig, um dem Ehrenamt die Strukturen und die Unterstützung zu geben, die es zur Hilfe von bedürftigen Menschen vor Ort brauche.

Herausforderung: Demografischer Wandel und Stärkung des Ehrenamts

Die Menschen werden immer älter, gleichzeitig ist das Modell der Großfamilie, in der sich eine Generation um die andere kümmert, in den vergangenen Jahrzehnten weggefallen. Während für junge Familien, die ihr Zuhause weit weg von Eltern und Großeltern gefunden haben, die Kinderbetreuung und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine zunehmende Herausforderung sind, vereinsamen alte und alleinlebende Menschen in den eigenen vier Wänden, weil Sozialkontakte wegfallen, wenn beispielsweise gleichaltrige Freunde immobil werden oder sterben und Kinder und Enkel wenig Zeit für Besuche haben. „Hier setzen wir mit Angeboten der Malteser-Jugend, Seniorendienste und Integrationsdienste an“, erläutert Michael Raab. „Da Angebote wie diese jedoch nur dann aufrechterhalten werden können, wenn sich ehrenamtlich Helfende finden, die sie leiten und mit Leben füllen, wird uns die Gewinnung und Bindung Ehrenamtlicher zukünftig zunehmend herausfordern.“ Denn: Wo bereits die Vereinbarkeit von Familie und Beruf viele Menschen fordere, sei es immer mehr Menschen unmöglich, ein Ehrenamt ins eigene Leben zu integrieren. „Es wird der Gesellschaft unmöglich sein – allein aus Kostengründen und bedingt durch den anhaltenden Fachkräftemangel – die heute ehrenamtlich angebotenen Leistungen auf absehbare Zeit durch hauptamtliche Mitarbeiter zu kompensieren. Das wollen wir auch nicht.“ Für den neuen Geschäftsführer des Malteser Hilfsdienst e.V. in der Diözese Limburg ergibt sich hieraus die Herausforderung „diejenigen, die ein wenig Freizeit erübrigen können und sich ehrenamtlich für ihre Mitmenschen einbringen wollen“ zu erreichen und zu motivieren, sich beim Malteser Hilfsdienst zu engagieren.

Kontakt für Interessierte: www.malteser.de/fassdireinherz